Rund sieben Millionen Euro: Erste Förderbescheide in ganz Niedersachsen für die Schwester Euthymia Stiftung
Die Krankenhäuser der Schwester Euthymia Stiftung in Cloppenburg, Vechta, Lohne und Damme setzen auf Digitalisierung, um die Patientensicherheit weiter zu optimieren. Sie waren die ersten Antragsteller und sind jetzt auch die ersten Förderbescheidempfänger im ganzen Land Niedersachsen, wie Dr. Boris Robbers, Leiter des Referats Krankenhausplanung im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bestätigt. Das Land unterstützt die innovativen Digitalisierungsprojekte der vier Krankenhäuser mit rund sieben Millionen Euro.
„Das ist eine hervorragende Nachricht“, freut sich Ulrich Pelster, Vorstandsvorsitzender der Schwester Euthymia Stiftung: „Es war uns immer schon ein besonderes Anliegen, unsere Kliniken auch digital zukunftsweisend aufzustellen. Wir haben dem Land Niedersachsen deshalb sehr frühzeitig ein schlüssiges Konzept vorgelegt“, begründet er den innovativen Vorsprung seiner Häuser.
„Dank der Förderzusage kann es nun rasch losgehen“, sagt Dr. Carsten Giehoff, Leiter der IT. Zwar hätten die Krankenhäuser auch bisher schon eine funktionierende digitale Infrastruktur geschaffen, aber es gehe darum, die Patientensicherheit sowie die Datensicherheit weiter zu optimieren.
So sollen nach den Worten des IT-Leiters zum Beispiel alle Patientendaten in einer digitalen Patientenakte zusammengeführt und für alle Beteiligten einsehbar gemacht werden. Ziel sei es, den kompletten Weg des Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung digital abzubilden.
Dann kann der Patient zum Beispiel auch Untersuchungs- und Behandlungstermine online abstimmen oder auch seine Befunde und Bilder digital übermitteln. Visiten werden künftig mit einem digitalen Visitenwagen stattfinden, der die Vitaldaten direkt abspeichert und sofort allen Beteiligten verfügbar macht. „Arzt und Pflegkraft haben jederzeit und von jedem Ort aus Zugriff auf die Akten“, so Dr. Giehoff: „Das wird unsere Prozesse weiter verschlanken und für die Patienten eine deutliche Verbesserung darstellen.“
Auch werde es künftig Schnittstellen zu anderen Einrichtungen geben – zum Beispiel zu den Pathologien, die Gewebeentnahmen analysieren. Die Übermittlung laufe zurzeit analog. Die digitale Anbindung werde die Übermittlung der Daten beschleunigen, was eine Behandlung noch unmittelbarer machen könne, so Dr. Giehoff.
Ein wichtiger Punkt mit Blick auf die Patientensicherheit ist auch die Medikamentenverordnung. Auch die könne künftig digital laufen, berichtet der IT-Leiter: „Jeder Beteiligte kann die Medikation jederzeit einsehen und auch erkennen, wie die Medikamente verabreicht werden.“ Zudem könne er nachhalten, dass Medikamente verordnungsgemäß verabreicht worden seien. „Falschmedikation kann auf diesem Weg vermieden werden.“
Zurzeit sind die Häuser der Schwester Euthymia Stiftung in puncto Digitalisierung unterschiedlich weit. „Die Digitalisierungsoffensive soll auch dazu führen, dass die Krankenhäuser ein gemeinsames Level erreichen und noch intensiver vernetzt werden“, erläutert der IT-Leiter. Dafür setzt er einen Zeitraum von rund drei Jahren an. Das passe auch zu den Zielen des Krankenhauszukunftsgesetzes, das eine fristgerechte Digitalisierung für alle Krankenhäuser in Deutschland zur Auflage macht.
Dr. Giehoff weist darauf hin, dass die Digitalisierung sich stets weiterentwickele und nicht aufzuhalten sei. Das mache aber eine kontinuierliche Unterstützung notwendig, zumal auch die IT-Sicherheit ein Dauerthema sei. Hackerangriffen gelte es vorzubeugen. Auch dazu sei das Krankenhauszukunftsgesetz ein erster wichtiger Schritt.
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