Patientenforum zum Thema Endoprothetik
Eine erfolgreiche Vortragsveranstaltung des Krankenhauses St. Elisabeth Damme fand in der Scheune Leiber zum Thema Endprothetik statt: Chefarzt Hendrik Schrey und sein Team aus erfahrenen Fachärzten erläuterten die Prinzipien des künstlichen Gelenkersatzes von Hüft- und Kniegelenk im Rahmen eines zertifizierten Endoprothetikzentrums.
Im ersten Vortrag ging Dr. Matthias Schlechter (Chefarztvertreter Orthopädie) auf das künstliche Hüftgelenk ein. „Als zertifiziertes Endoprothesenzentrum (EPZ) verfügen wir in Damme nachweislich über ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung in der Durchführung von Prothesenoperationen.“ Im zurückliegenden Jahr seien 478 Operationen an Hüft- und Kniegelenk vorgenommen worden. Ziel sei es, die Versorgungsqualität kontinuierlich zu verbessern. Dabei helfe auch die Vernetzung mit anderen Bereichen des Krankenhauses. Dr. Schlechter sagte, ein Großteil der Hüftschmerzen sei auf Gelenkverschleiß (Arthrose) zurückzuführen. Mit Hilfe der körperlichen Untersuchung und Röntgenbilddiagnostik ließen sich bereits die meisten Verschleißerscheinungen gut erkennen und eine sichere Diagnose stellen.
Zu den vielseitigen Möglichkeiten der konservativen Behandlung zählten beispielsweise Physiotherapie, gelenkschonende sportliche Betätigungen, Gelenkinfiltrationen oder die Einnahme von Schmerzmitteln und Entzündungshemmern. Sollten nicht-operative Maßnahmen irgendwann ausgeschöpft sein und weiterhin Schmerzen mit erheblichem Leidensdruck bestehen, sei es an der Zeit, eine operative Therapie mit Einbau eines künstlichen Gelenkersatzes in Erwägung zu ziehen.
Die Hüftgelenksprothese sei eine der erfolgreichsten Operationen überhaupt, gemessen an der Wiedergewinnung der Lebensqualität. Dr. Schlechter stellte in diesem Zusammenhang verschiedene OP-Typen und unterschiedliche Zugangswege zum Hüftgelenk vor.
„Wir beherrschen alle üblichen Zugänge“, sagte er. Ein Trend sei im Moment, über den vorderen minimal-invasiven Zugangsweg zu operieren, bei dem Muskeln, Nerven und Sehnen auf dem Weg zum Hüftgelenk geschont werden, da sie nicht durchtrennt, sondern nur zur Seite geschoben würden. Gleichwohl sei dieses Verfahren nicht zwangsläufig für alle Patienten optimal. Daher propagiert er die Entscheidung für einen Zugangsweg, der sich stets individuell an der Anatomie und den körperlichen Voraussetzungen des einzelnen Patienten orientiere.
Dr. Hans-Christian Freytag (Praxis Breuer/Freytag, Bersenbrück) berichtete, seit 2017 in Damme zu operieren. Darüber seien er und sein Kollege Dr. Breuer aus Bersenbrück sehr glücklich. Patientensicherheit werde großgeschrieben. So gebe es einen Allgemeinmediziner, der darauf achte, dass „unsere Strategie auch zur internistischen Grunderkrankung“ passe. Das gebe es sehr selten an Krankenhäusern und sei ein großes Plus für Damme.
Dr. Freytag ging besonders auf die Ziele nach der Arthrosebehandlung ein: Schmerzfreiheit, Mobilität, Stabilität. Funktion, Arbeitsfähigkeit, Teilhabe und Schonung angrenzender Gelenke. Er beleuchtete auch Alternativen zum Gelenkersatz wie die Schmerztherapie, Nahrungsergänzung und Physiotherapie. Darüber hinaus könnten auch Hyaluronsäurespritzen als „Ernährungsmittel der Gelenke“ helfen. Ebenso seien Orthesen im Einzelfall eine wirkungsvolle Behandlungsoption.
Im Anschluss an die Vorträge entwickelte sich eine rege Diskussion, in der zahlreiche Fragen aus dem Publikum ausführlich beantwortet werden konnten.
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