"Every beat counts" – kardiologischer Qualitätszirkel zur Herzinsuffizienz
Wie in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde, ist eine erhöhte Herzfrequenz ein spezifischer Risikofaktor in der Herzinsuffizienz. Eine reduzierte Herzfrequenz kann sogar die Sterberate bei der Erkrankung verringern. Die Kardiologen des St. Marienhospitals Vechta nahmen dies zum Anlass, um im Qualitätszirkel "every beat counts" vor wenigen Tagen ausführlich über moderne medikamentöse Therapien bei Herzinsuffizienz zu sprechen.
Bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) kann das Herz nicht die vom Körper benötigte Blutmenge ohne Druckanstieg in den Herzvorhöfen fördern. "Die heutigen Therapiemöglichkeiten bei Herzschwäche sind vielfältig", erklärt Dr. Achim Gutersohn, Chefarzt der Kardiologie am Vechtaer Krankenhaus. "Insbesondere kommt bei uns eine Kombination aus fortschrittlichen Medikamenten zum Tragen, denn diese Behandlung ist in vielen Fällen bereits erfolgreich", berichtet der Facharzt weiter. Dr. Achim Gutersohn nimmt mit seinem Team aus diesem Grund auch an neuen internationalen Studien teil, wobei vielversprechende neue Medikamenteninnovationen einen Schwerpunkt bilden.
Ein erhöhter Herzschlag beeinträchtigt die Herzfunktion und damit die Lebenserwartung bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Die gezielte herzfrequenzsenkende Wirkung des Arzneimittels Ivabradin hilft, beides zu verbessern. Es wirkt hauptsächlich über die Senkung der Herzfrequenz und zwar um wenige Herzschläge in der Minute. Der Sauerstoffbedarf des Herzens wird dadurch reduziert, vor allem in Situationen in denen das typische Auftreten von Angina Pectoris (plötzliche Brustenge, Herzschmerz) wahrscheinlich ist. Auf diese Weise hilft Ivabradin, die Anzahl der Angina Pectoris Anfälle zu kontrollieren und zu reduzieren.
Zum Tragen kommt Ivabradin bei der Behandlung von Betroffenen, die Betablocker (Betablocker bewirken vor allem eine Senkung der Ruheherzfrequenz und des Blutdrucks) nicht einnehmen können oder nicht vertragen. Auch findet es Anwendung in Kombination mit Betablockern bei erwachsenen Patienten, deren Zustand mit Betablockern nicht vollständig kontrolliert ist und die eine zu hohe Herzfrequenz von mehr als 60 Schlägen pro Minute haben.
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